In Industrie, Handwerk, Bauwesen und Logistik sind Ketten unverzichtbare Hilfsmittel. Sie sorgen dafür, dass schwere Lasten sicher gehoben, transportiert oder fixiert werden können. Begriffe wie Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge und Rückekette tauchen dabei häufig auf. Auch wenn sie ähnlich klingen, unterscheiden sie sich in Aufbau und Einsatzgebiet deutlich.
Anschlagkette – der Klassiker für das Heben von Lasten
Eine Anschlagkette ist speziell dafür ausgelegt, Lasten mit Kranen oder Hebezeugen zu bewegen. Sie besteht aus hochfesten Kettengliedern, die über Haken, Schäkel oder Ringe mit der Last verbunden werden. Anschlagketten gibt es in verschiedenen Güteklassen (z. B. Güteklasse 8 oder 10), die ihre Tragfähigkeit bestimmen.
- Einsatzbereich: Bauindustrie, Maschinenbau, Stahlindustrie
- Vorteile: robust, langlebig, flexibel anpassbar
Zurrkette – für die sichere Ladungssicherung
Während die Anschlagkette zum Heben dient, wird die Zurrkette hauptsächlich im Transportwesen eingesetzt. Sie sichert Ladungen auf Lkw, Anhängern oder Tiefladern. Anders als textile Zurrgurte ist die Zurrkette für extreme Belastungen geeignet und hält auch schweren Maschinen oder Bauteilen stand.
- Einsatzbereich: Schwerlasttransporte, Land- und Forstwirtschaft
- Vorteile: hohe Zugfestigkeit, langlebig, unempfindlich gegen Abrieb
Spannkette – präzises Fixieren unter Zug
Die Spannkette ist eng mit der Zurrkette verwandt, wird jedoch aktiv vorgespannt, um Lasten noch fester zu fixieren. Durch den Einsatz von Spannhebeln oder Ratschen kann die Kette so eingestellt werden, dass die transportierte Ladung absolut sicher sitzt.
- Einsatzbereich: Transport von Fahrzeugen, Forsttechnik, Bauwesen
- Vorteile: schnelle Handhabung, zuverlässige Sicherung
Kettengehänge – flexibel und vielseitig
Ein Kettengehänge ist eine Kombination aus einer oder mehreren Anschlagketten, die an einer gemeinsamen Aufhängeöse montiert sind. Dadurch können Lasten an mehreren Punkten gleichzeitig aufgenommen werden, was eine gleichmäßige Gewichtsverteilung ermöglicht. Je nach Ausführung spricht man von einsträngigen, zweisträngigen oder viersträngigen Gehängen.
- Einsatzbereich: Baukräne, Maschinenmontage, Schwerlasthebungen
- Vorteile: variable Anwendung, hohe Tragkraft, sichere Lastverteilung
Krankette – die Verbindung am Baukran
Die Krankette ist eine spezielle Form der Anschlagkette, die direkt an Bau- oder Hallenkranen genutzt wird. Sie stellt die Verbindung zwischen dem Kranhaken und der Last dar. Kranketten müssen höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen und werden daher regelmäßig geprüft.
- Einsatzbereich: Bauindustrie, Fertigteilwerke, Großmontagen
- Vorteile: extrem belastbar, geprüft nach Normen, unverzichtbar im Bauwesen
Fazit – das richtige Kettensystem für jede Anwendung
Ob Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge oder Krankette – jedes dieser Kettensysteme erfüllt eine spezifische Funktion in der Lasten- und Transportsicherung. Während Anschlagketten und Kranketten vor allem beim Heben von Lasten eingesetzt werden, dienen Zurr- und Spannketten in erster Linie der Ladungssicherung. Kettengehänge wiederum bieten flexible Lösungen für komplexe Hebevorgänge.